Digitales Mindset

Wir befinden uns heute am Anfang der Industrie 4.0 – dem Internet of Things. Wie wir bereits gesehen haben, bezieht sich das 4.0 jedoch nicht nur auf einzelne Systeme oder Hardwarekomponenten, sondern vielmehr auf ein ganzes Ökosystem an zusammenhängenden Teilen.  

 

Theoretischer Einblick

Und damit sind wir auch schon beim ersten Mythos angelangt: „Ich brauche nur etwas neue Technik einführen und schon ist das Thema Digitalisierung erledigt“. Ach, wäre es schön, wenn es so einfach wäre.  

Wenn wir von der Digitalisierung sprechen, meinen wir aber nicht nur die Einführung einer komplexen Software, eines Chatbots, oder künstlicher Intelligenz. Stattdessen besteht das Ökosystem aus vernetzten Maschine, Geräten und natürlich auch uns Menschen als eine Komponente. Und damit ist Digitalisierung auch gleichzeitig mit einer neuen Denkweise verbunden.  

Wir Menschen sind in dieses Netz mit verwoben. Ebenso wichtig wie die Software, ist also auch unser Mindset bzw. unser Denken. Denn das bestimmt wie wir mit der Digitalisierung umgehen und wie wir uns in diesem Netz verhalten. 

Digitalisierung beginnt also zu allererst bei uns im Kopf. 

Ebenso wie die neuen technischen Entwicklungen, soll und muss sich also auch unser Denken weiterentwickeln.  

Dafür wurden wir von der Natur mit unserem wunderbaren Gehirn ausgestattet. Dieses ist nämlich bis ins hohe Alter darauf ausgerichtet sich regelmäßig zu regenerieren und sich auf neue Verhaltensweisen oder Änderungen der Umwelt einzustellen.  

Wenn wir also vom digitalen Wandel sprechen, sollten wir damit auch die Transformation unseres Mindsets meinen, sodass wir uns an die permanenten, schnellen Veränderungen anpassen können, die vor allem durch neue Technologien ausgelöst werden.

Unser Mindset lässt sich formen! Übersetzten kann man Mindset auch mit Haltung oder Einstellung. Diese beiden Begriffe erklären, dass unser Mindset veränderbar ist, denn es ist nicht nur unsere Haltung zu etwas, sondern beinhaltet auch den Prozess des „Einstellens“. Damit ist das Mindset veränderbar und ist eigentlich wie eine Software programmierbar! 

Jetzt fragt ihr euch zurecht: Aber was kennzeichnet ein „Digitales Mindset“ nun genau?  Wie sollten wir unsere Haltung denn formen? Ein digitales Mindset lässt sich am besten durch verschiedene Eigenschaften bzw. Verhaltensmerkmale beschreiben. Drei möchten wir im Folgenden Beispielhaft aufgreifen: 

    • Offenheit für neue Technologien 

       

Nur in den letzten 10 Jahren hat sich das Handy von diesem wunderbaren Knochen mit ausziehbarer Antenne zu einem Begleiter am Handgelenk entwickelt. Während früher das Telefonieren im Vordergrund stand, organisieren wir nun unser ganzes Leben über dieses kleine technische Wunderwerk. Ein riesiger technologischer Fortschritt also, der auch mit einem veränderten Verhalten meinerseits einherging.  

Natürlich hätte ich auch sagen können, dass interessiert mich alles nicht.  

Bill Gates, der Gründer von Microsoft und zweitreichster Mensch der Erde, prägte in diesem Zusammenhang das Zitat: „Das Internet ist wie eine Welle: Entweder man lernt, auf ihr zu schwimmen, oder man geht unter.“ Erstaunlicherweise hatte er ein paar Jahre früher (1993) ebenfalls gesagt, dass das „Internet nur ein Hype“ ist. Tja, auch große Geister irren sich mal. 

Dieses Beispiel zeigt aber auch wie sich Meinungen und Einstellungen, also das Mindset, zu neuen Technologien innerhalb kürzester Zeit fundamental ändern können. Es braucht also eine Offenheit für moderne Technologien und Neugier auf Veränderungen, um die vernetzten Eco-Systeme zu verstehen, mitzugestalten und am Alltagsleben teilzuhaben. 

Und heute? Da können wir uns das Internet gar nicht mehr wegdenken! 

    •  Bereitschaft für neue Herangehensweisen  

       

Teil eines digitalen Mindsets ist auch eine neue Fehlerkultur. Die schnelle Entwicklung des Fortschritts erfordert von uns allen sich ständig persönlich weiterzuentwickeln und Neues zu lernen. Das dabei manche Sachen misslingen ist völlig natürlich und gehört zu einem Entwicklungsprozess dazu. Wenn es mal nicht klappt, dann ist das auch nicht schlimm. 

Die Alternative wäre nur auf das, was ich in der Vergangenheit gelernt habe, zu vertrauen, wodurch ich mich nicht mehr weiterentwickeln könnte. Ein Mindset, welches allein das Erreichte bewahrt, motiviert nicht zum Lernen, erlaubt keine Fehler und unterdrückt den Mut, Neues zu testen. 

    • Permanentes Lernen 

       

Genauso wie sich Technologien weiterentwickeln, müssen wir uns auch bewusst Zeit zum Lernen und zur Weiterbildung einräumen. Das kann ganz praktisch passieren, indem ihr euch unsere Lernpfade immer morgens in der Bahn anschaut oder euch tagsüber einen expliziten Blocker in euren Kalender eintragt.